Gut und Böse

„Allmählich wurde mir klar, dass die Trennlinie zwischen Gut und Böse nicht durch Staaten, nicht zwischen Klassen und auch nicht zwischen politischen Parteien verläuft – sondern mitten durch jedes menschliche Herz – und durch alle menschlichen Herzen.
Diese Linie verschiebt sich. In uns schwankt sie mit den Jahren. Und selbst in Herzen, die vom Bösen überwältigt sind, bleibt ein kleiner Brückenkopf des Guten erhalten. Und selbst im besten aller Herzen bleibt ein kleiner, unangetasteter Fleck des Bösen.
Seitdem habe ich die Wahrheit aller Religionen der Welt verstanden: Sie kämpfen mit dem Bösen im Inneren eines Menschen (eines jeden Menschen).“

Aleksandr I. Solschenizyn, Der Archipel

Deutsche Wörter mit hebräischer Wortherkunft

Worte wie Amen („So sei es“) und Halleluja („Preiset Gott“) sind den meisten Menschen vom Gottesdienst und der Kirche geläufig. Bei diesen Wörtern ist es auch klar zu hören, dass diese von der Wortherkunft keine typisch deutschen Wörter sind.
Es gibt aber eine Anzahl von deutschen Wörtern, die mit der althebräischen Entsprechung des Wortes noch fast identisch sind und wo der Zusammenhang erst mal gar nicht vermutet werden würde. Diese Wörter haben sich im Verlaufe der Zeit, seitdem sie in den deutschen Wortschatz aufgenommen wurden, nicht oder so gut wie gar nicht verändert.

Mehr lesen

Die Wichtigkeit des genauen Sprachgebrauchs

Man fragte einen Weisen, womit er beginnen würde, wenn er ein Land zu verwalten hätte:
„Ich würde den Sprachgebrauch verbessern.“
Die erstaunten Leute riefen: „Aber das hat doch nichts mit unserer Frage zu tun!“
Der Weise aber sagte:
„Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist.
So gedeihen nicht Moral und Kunst,
so trifft die Justiz nicht und zeugt falsches Urteil;
so weiß das Volk nicht, wohin es Hand und Fuß zu setzen hat.
Also dulde man keine Willkür in den Worten!
Das ist es, worauf es ankommt.“

Quelle: „Die blauen Hefte“ von Helmut Karl Launhardt in Starnberg, geboren 1941