Das Geheimnis der Thora-Rolle

Die Thora-Rolle ist die Sefer Thora. Das Wort ,sefer‘, 60-80-200, bedeutet ‚Buch‘, ‚zählen‘ oder auch ‚Zahl‘. Diese Rolle liegt in der Bundeslade, worin sich auch auf Stein, ‚ewen‘, 1-2-50′, von G-tt geschrieben, die 10 Worte (als 10 Gebote in der dt. Übersetzung beschrieben) befinden und ebenso die ,zinzeneth‘, 90-50-90-50-400, als ‚Flasche‘, ‚Krug‘ übersetzt, den Aaron mit dem Manna dort für alle Zeiten niederlegen muss (2.Mose 16,33). Diese drei Dinge charakterisieren den Menschen in seinem Wesen.

Das Geheimnis der Thora-Rolle

Die Thora-Rolle als Ganzes wird als der Kern, der in den Menschen gelegt ist, betrachtet. Die vollständige, geschlossene Rolle ist bei der Schöpfung in den Menschen hineingelegt worden. Dieser Ort des Wesentlichen im Menschen, wo sich sein Kern befindet, ist für uns schwer vorstellbar, ist ein Mysterium. Das ganze Geschehen der Thora spielt sich also im Menschen ab. Dieser Kern wird auch als das Allerheiligste im Menschen benannt. Es ist die Bestimmung des Menschen hier auf Erden, den Weg zu seinem Allerheiligsten zu gehen.
Die ganze Geschichte des Menschen ist zusammengerollt bereits da und wird Stück für Stück entrollt, zum Leben gebracht. Wird die Rolle auf der einen Seite weiter aufgerollt, wird sie auf der anderen Seite entsprechend wieder zusammengerollt. Das jeweils sichtbare Stück ist immer das Heute, ist immer nur eine Kolumne der Rolle. Die Zukunft des Menschen ist das Stück, das noch nicht aufgerollt wurde und seine Vergangenheit ist das Stück, das wieder zusammengerollt wurde.

Die Thora-Rolle ist gleichbedeutend mit den fünf Büchern Mose. Alle anderen Bücher der Bibel werden wie Kreise um den Kern herum betrachtet. Sie umgeben diesen Kern so, dass wenn vom Kern aus eine Linie durch die Kreise gezogen wird, genau die Punkte getroffen werden, wo das einander Entsprechende steht. D.h. was in diesem Kern, in der Thora, als eine Art Konzentrat, als Quintessenz erzählt wird, ist weiter außen in den umliegenden Kreisen in ausführlicheren Erzählungen in Entsprechung der Hülle wiederzufinden.
In der Thora sind potenziell auch die anderen Bücher enthalten, bis in die mündliche Überlieferung hinein. Im Kern des Menschen liegt also als Same die Geschichte seines Lebens. Wie ein Samenkorn schon alles in sich trägt, was später daraus hervorwachsen wird, wie z.B. die Form, die Größe und die Farben, so trägt diese Rolle jedes Menschen Charakter, seine Psyche und seine Lebensgeschichte. Alles, was sich in seinem Leben ausdrücken wird, wird dadurch bestimmt, ist eine Ausstrahlung davon.
Dieses Innenleben des Menschen wird auch in den Mythen der verschiedensten Kulturen beschrieben. Es sind Kerngeschichten des Menschen. Es sind ewig geltende Prinzipien, wodurch der Mensch sich auch bewusst werden kann, dass er schon ewig hier ist. ‚Hier‘ meint nicht nur unsere zeit-räumliche Welt, sondern das Sein in der Schöpfung. Der Mensch war von Anbeginn der Schöpfung da, bei Adam, Kain und Abel, Noah usw. Dies meint nicht, dass er rückblickend in der Zeit ‚damals‘ anwesend war, es meint, dass all das in ihm ist, als Erinnerung in dieser zusammengerollten Thora.

Jeder Mensch hat auch einen Vers in der Thora-Rolle, der ihn ausmacht. Nicht buchstäblich einen Vers, er hat dort ein Stück, das ihn in seiner Erscheinung hier als Erstes bestimmt. Aber man erlebt nicht nur seine eigene Geschichte dort. Deswegen wird in der Synagoge die Thora im Lauf eines Jahres entrollt. Denn alle Geschichten finden im Laufe des Lebens im Menschen statt. Jeder Tag des Jahres steht für eine eigene Kolumne, ein eigenes Stück in der Thora. Dieses tägliche Stück wird dann auch in der Synagoge an diesem Tag gelesen. Der Mensch erkennt sich dann in diesem Stück, er erkennt, wer er ist.
Es kann auch sein, dass ein Mensch, indem er etwas Bestimmtes in seinem Leben tut, einen Vers, einen ,passuk‘ dazubekommt, sodass etwas Neues in ihn eintritt. Er wird dann zusätzlich dadurch bestimmt. Das ist auch die Bedeutung des Begriffes ,gilgul‘. D.h. diese Stücke der Thora, diese ,passuk‘ leben jetzt im Menschen auf. Der Mensch erkennt dadurch in der Zeit, welcher Teil dessen, was im Wesen geschieht, er eigentlich ist. In der Erscheinung dieser Welt ist dies alles da. Alles, was im Wesen geschieht, geschieht auch zu jeder Zeit.
Wenn der Mensch den Weg bis ins Allerheiligste gefunden hat, wenn er wirklich lebt, dann bedeutet das, dass er die Thora auch in sich selbst weiß und dass in ihm die Verbindung zwischen der Thora und dem Leben hier ständig gegeben ist.

Sie wollen den Weg des Lernens, des Weges ins Allerheiligste gehen? Die Urhebräische kabbalistische Numerologie ist hierfür ein wichtiger Schritt. Der Name wird dem Menschen bei Geburt nicht zufällig gegeben. Der Name enthält die fünf individuellen Lebensaufgaben eines jeden Menschen und teilt ihm den bisher verborgenen Lebenssinn mit, wofür seine Seele wirklich hier auf Erden gekommen ist….

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