Gilgul – Gedanken zur „(Re-)inkarnation“

Der Begriff (Re-)inkarnation, wie er heute meist verstanden wird, wird im alten Wissen so nicht gesehen. Der Begriff im alten Wissen, der diesem Wort dennoch zugewiesen werden kann wäre der Begriff des ,gilgul‘. Ein paar zentrale Gedanken zum Begriff ,gilgul‘ gibt Friedrich Weinreb in den Vorträgen „Reinkarnation aus Sicht der jüdischen Überlieferung“ und „Advent als das Kommen einer neuen Welt“ .

„Es ist nicht so, daß man hierher kommt und dann besser wird, und wenn man nicht genug besser wird, dann muss man wieder zurückkommen, um wieder besser zu werden. Das wird dann als eine Art Spiel gesehen, das wird dann so geschrieben, das ist dann nicht richtig verstanden, das ist schon korrumpiert verstanden.
Die Welt ist keine Erziehungsanstalt, wo dann dem Menschen nichts gesagt wird, und er muss es selber finden mit trial and error, wo er immer ein bischen weiter kommt oder nicht, so wird es nicht gesehen.
Es wird im Gegenteil so gesehen, dass jeder Mensch hier eine Verantwortung hat, und mit der Seele, die zu ihm kam, hat er zu leben und lebt er auch und er kann glücklich damit sein. […]
Eine Seele kann nur mit Hilfe eines Körpers hier in die Welt kommen. Es ist ein fortwährendes ein und aus, wenn wir es chronologisch sehen, aber in Wirklichkeit ist es nicht chronologisch, die Welt ist eine Einheit. Du verschwindest nur, also ein kommen und gehen. Deshalb sagt man, es kommt mal ein anderes Leben in einen hinein und das lebt dann in ihm. Das sind die ,neschamoth‚, die in der Bibel existieren.“

Reinkarnation aus Sicht der jüdischen Überlieferung (74Z5, ab ca. Minute 16)

„Es ist merkwürdig, daß Jesu in Galiläa wirkt, aus Galiläa dann stammt, von seinen Eltern Joseph und Maria, aus Nazareth in Galiläa. Daß der Stamm, vom Worte Galiläa, ,gal‘, schon auch Form bedeutet, aber auch, eine Wasserwelle bedeutet, ,gal‘. Daß das Land, die Provinz, das Land wo Jesu herstammt, Galiläa, ,galil‘, im Hebräischen, stammt vom Worte ,gal‘. ,gal‘ ist Stamm des Wortes, wie ,golem‘ (3-30-40) oder ,galuth‘ (3-30-6-400), das bedeutet schon, ,golem‘; wir wissen was das ist, ein Roboter, eine Form, die nur tot ist, tote Form, die funktioniert, wie ein Gesetz, weiter nicht.
,Galuth‘, ist Exil, gefangen in der Form, aber ,gal‘ ist auch Welle. Man nennt auch die Reinkarnation im Hebräischen, wo man nicht Inkarnation meint, im Sinne, wie man heute denkt, nicht die Urinder so, aber die heutigen sind genau so wie wir, das geht in der Welt so auf die gleiche Art. Aber, Reinkarnation ist im Hebräischen ,gilgul‘ (3-30-3-6-30′), wie ,gal-gal‘ also Welle, Welle weiter. Es will sagen, der Mensch aus dem Ewigen – nicht der Mensch so – erscheint fortwährend hier, das bedeutet, wir sind alle, im Muster, kann man sagen, in der Struktur, von dem Menschen, wie Gott ihn in der Bibel beschreibt. Von dem, oder dem. Reinkarnation, ist nicht horizontal, ist vertikal, kann man sagen. Ist vom ewigen Mensch her, wird es hier, erscheint er hier. Nicht im Sinne des Horizontalen, aus dem einen, folgert dann kausal, so oder so, dann das andere.“

Advent als das Kommen einer neuen Welt (83Wn107, ab ca. Minute 10)

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