Die Ursprache und die Sprachverwirrung nach Babel

In den alten urhebräischen Schriften werden Begriffe in Bildern ausgedrückt. Diese Bilder sind nicht äußerlich so zu betrachten, wie wir sie als Bilder in dieser Welt kennen. Diese Bilder sind Ausdruck eines Wissens, das aus einer anderen Welt, einer jenseitigen Welt stammt.

Dass dieses Wissen in unsere Welt herabkommen kann, muss es sich auf eine bestimmte Weise ausdrücken, um für uns wahrnehmbar und begreifbar zu sein. Die urhebräischen Zahlen bzw. Zeichen bzw. die Worte, die damit gebildet werden, sind Ausdruck dieses Wissens.
Die Begriffe bzw. Worte, so wie wir sie sehen und lesen können, z.B. in der Thora, enthalten inhärent etwas von dem, was sie im Wesen ausmachen und darstellen.
Die urhebräische Sprache ist also eine Sprache von einer anderen, jenseitigen Welt. In jedem Wort wird etwas ausgedrückt, was auch in der anderen Welt vorhanden ist. Das symbolische Bild des Wortes, das sich in der gesprochenen Sprache ausdrückt, ist deckungsgleich mit dem Wesensinhalt in dieser anderen Welt, auch jenseitige Welt genannt, die Welt der Ewigkeit, die einen Gegenpol zu unserer zeit-räumlichen begrenzten Welt darstellt.
Die Worte bestehen aus mehreren, aneinander gereiten Zahlenwerten. Bild und Formel des Wortes sind deckungsgleich.
Z.B. ein Stier hier existiert auch in der jenseitigen Welt. Genauer gesagt ist der Stier hier ein Ausdruck des Stieres dort, wie ein Schatten gegenüber dem, was den Schatten wirft.

In den anderen Sprachen ist ein Bruch entstanden, der sich darin ausdrückt, dass die Worte nicht mehr die Verbindung zum Wesen dessen herstellen, wofür sie verwendet werden. Dies ist der Sprachverwirrung zuzuordnen, von der in der Erzählung vom Turmbau zu Babel zu lesen ist. In den anderen Sprachen sind zwar noch Verbindungen zum Wesenskern der Wörter zu finden, allerdings nicht in einer solchen Eindeutigkeit, wie man in der Ursprache zur Essenz des Wortes vordringen kann.

Die Sprache ist von großer Bedeutsamkeit, denn durch sie gelingt es, vom Bild des Wortes zum Wesentlichen zurückzukommen.
Um zur Einheit, zum Ursprünglichen, zurückzukommen, braucht es im ersten Schritt die wirkliche Erkenntnis um die Worte, auch das Wortwissen genannt und die Einsicht, dass der Mensch von einer anderen, jenseitigen Welt stammt.

Zusammenfassung aus Vorträgen von Friedrich Weinreb

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