Man fragte einen Weisen, womit er beginnen würde, wenn er ein Land zu verwalten hätte:
„Ich würde den Sprachgebrauch verbessern.“
Die erstaunten Leute riefen: „Aber das hat doch nichts mit unserer Frage zu tun!“
Der Weise aber sagte:
„Wenn die Sprache nicht stimmt, so ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist.
So gedeihen nicht Moral und Kunst,
so trifft die Justiz nicht und zeugt falsches Urteil;
so weiß das Volk nicht, wohin es Hand und Fuß zu setzen hat.
Also dulde man keine Willkür in den Worten!
Das ist es, worauf es ankommt.“
Quelle: „Die blauen Hefte“ von Helmut Karl Launhardt in Starnberg, geboren 1941