Jetzt schlägt’s dreizehn!

„Jetzt schlägt’s dreizehn!“, heißt eine bekannte Redewendung. Was hat es mit dieser auf sich und was bedeutet sie wirklich?

Wiktionary.com schreibt hierzu:
„Normalerweise schlägt die Kirchuhr maximal 12 Schläge, ein 13. Schlag ist einer zuviel. Die 12 ist eine weitverbreitete, positiv belegte Zahl, wie zum Beispiel in den 12 Monaten oder den 12 Stunden des Tages. Davon abgeleitet hat die 13 in vielen Kulturen eine negative Bedeutung, sie bringt Unglück.“

Ist die 13 wirklich eine Unglückszahl? Im alten Wissen steht die Zahl 12 für das Diesseitige, das raum-zeitliche. Deswegen hat der Tag auch 12 Stunden, die Tierkreiszeichen zählen 12 an der Zahl und vieles mehr. Auch das Jahr hat bei uns 12 Monate.
Im jüdischen Kalender existiert alle paar Jahre ein 13. Monat, da die 12 Vollmonde das Jahr nicht komplett ausfüllen. So wie es auch im Neuen Testament 12 Jünger gibt, und Jesus der 13. ist. Er ist der Eine, das eigentlich Unmögliche, sowie im hebräischen in der Zahl 13 auch wieder die Eins steckt (Der „volle Wert“ der Zahl 13 ist 111, die Eins auf allen Ebenen). So steht die 13 für das Jenseitige.

Wenn es 13 schlägt, dann ist etwas Unmögliches passiert, denn es schlägt nie 13. Es schlägt 12 und dann fängt es bei 1 wieder an. Doch der Mensch lebt nicht nur im diesseits, er stammt aus einer anderen Welt jenseits des Zeitflusses. Aus dem Jenseitigen hier in der raum-zeitlichen Welt auch tatsächlich in eine Form zu kommen ist das fast Unmögliche, und deswegen „schlägt“ es für den Menschen hier auch „die 13“!

Doch das Jenseitige bringt nicht immer genau das ins diesseitige Leben, was sich der Mensch erhofft und ersehnt. Der Mensch macht Pläne, plant viele Dinge weit im voraus, und dann kommt ihm etwas Unerwartetes dazwischen, was ihm seine Pläne durchkreuzt. Etwas jenseitiges fällt ins diesseitige ein („Ein-fall“), es fällt uns von „oben“ zu („Zu-fall“); das dem Menschen so oft seine Pläne durchkreuzt oder sogar unmöglich macht. Ist das als Glück oder Unglück zu benennen?

Je nachdem wie der Mensch es auffasst, kann es von zwei Seiten gesehen werden:
Es kann eine Chance sein, sich auf die unerwarteten Änderungen einzulassen und diese als Wink des Schicksals zu sehen. Dann kann es im nachhinein als ein Glück gesehen und empfunden werden. Oder es wird eben nicht so gesehen und wird dann als Unglücksmoment gedeutet, als ein Stein, der einem in den Weg gelegt wurde und ihm beim starren Durchsetzen seiner eigener Pläne hindert.

Manchmal ist es sinnvoll seine Pläne für das Leben zu überdenken. Ist es noch stimmig, was ich tue? Passt das noch zu mir was ich tue? Oder ist ein neuer Weg einzuschlagen? Wer denkt, er habe es 13 schlagen hören, sollte einmal stehen bleiben und innehalten!

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