Analoges Denken

Mit dem analogen Denken können Prinzipien erkannt werden, die hinter den uns bekannten Dingen der Welt stehen. Dem analogen Denken wird die rechte Hirnhemisphäre zugeordnet. Alles Unbewusste unserer Psyche findet hier ihr Zuhause. Sie ist der Gegensatz zur linken Gehirnhemisphäre, die für das logisch-kausale Denken steht.
Beim analogen Denken ist nur der augenblickliche Moment der Zeitwahrnehmung wichtig, um die Analogien der sichtbaren Welt zu durchdringen. Der Gegensatz des logisch-kausalen Denkens ist das Denken in einer linearen Zeitwahrnehmung, die sich von der Vergangenheit über die Gegenwart hin zur Zukunft erstreckt. Der Verstand kann sich hier mit Dingen der Vergangenheit oder der Gegenwart beschäftigen und diese auf die Zukunft projizieren und somit Planungen und Berechnungen für die alltäglichen Dinge vornehmen.

Zur Veranschaulichung des analogen Denkens kann ein Beispiel aus der Heilkunde hilfreich sein:
Hat ein Mensch eine Hüftgelenksarthrose, so kann diese Krankheit auf der analogen, symbolischen Ebene gedeutet werden. Welche Symbolik steckt hinter dieser Krankheit? Das Weiterkommen im Leben wird stark erschwert, ist sehr schmerzhaft und man reibt sich an äußerlichen Dingen auf.
Aus dieser Denkweise heraus werden dem Menschen Bilder aus einer ganz anderen Denkebene gegeben, die für seine Heilwerdung und seinen weiteren Lebensweg sehr hilfreich sein können. Ein logisches Denken im Sinne von Ursache und Wirkung findet hier nicht statt, es wird sich immer auf den Gesundheitszustand des Menschen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt bezogen.

Chronos und Kairos

Diese beiden verschiedenen Möglichkeiten der Zeitwahrnehmung werden im Alten Wissen „Chronos“ und „Kairos“ genannt. Chronos ist die uns bekannte lineare Zeitwahrnehmung, bei der der Mensch sich doch stets dem Verlauf der Zeit unterordnet und Zeit die Herrschaft über sein Leben ergreift. Alles ist durchgeplant, Beruf, Karriere, sogar die Wochenenden und der Urlaub werden rechtzeitig geplant, um die Zeit „sinnvoll“ nutzen zu können.
Die Zeitwahrnehmung Kairos wird als ein Begriff für den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung umschrieben, also für die Gunst der Stunde, die immer im Jetzt, in der Gegenwart liegt. Denn das Leben findet immer im Jetzt statt, ist eine Aneinanderreihung von „Jetzt“-Augenblicken. Nur im gegenwärtigen Augenblick kann eine Begegnung mit der höheren seelischen Welt stattfinden, nur wenn der Mensch wirklich präsent in der Gegenwart ist.

Seelenprinzipien in sich selber erkennen

Um die verschiedenen Prinzipien der Ursprünglichen Numerologie bei sich selber im gegenwärtigen Moment wahrzunehmen und zu erkennen, wird dieses analoge Denken, oder auch vertikales Denken (von „oben“ nach „unten“) genannt, benötigt. Es ist ein nach innen schauen, ein nach innen spüren, was sich gerade in einem ausdrücken will oder ausdrückt. So können Verhaltens- und Denkweisen im Menschen erkannt und auch somit bewusst beeinflusst werden, um bestimmte Muster bei sich selber zu durchbrechen oder um diese bei sich erst mal einfach nur bewusst anzunehmen. dort, wo die Seele ihr Zuhause hat und in dem die fünf Lebensaufgaben bzw. Lebensprinzipien eines jeden Menschen einzuordnen sind, wird ebenso das analoge Denken benötigt.
Auf der reinen Prinzipienebene existiert weder Raum noch Zeit in der uns bekannten Vorstellung. Sie existiert im Jenseitigen des Menschen. Insgesamt sind es 22 Prinzipien, 22 göttliche Ur-Eigenschaften jenseitig im Menschen. Nach C.G. Jung könnte es auch als seelische Archetypen im Menschen benannt werden.
Mithilfe der Ursprünglichen Numerologie können für jeden Menschen fünf charakteristische Lebensprinzipien berechnet und zugeordnet werden. Lässt er dieses Wissen in seine tägliche Innenschau miteinfließen, bekommt der Mensch auf seinem weiteren Lebensweg immer mehr ein Bewusstsein dafür, zu welchen Zeiten sich diese Prinzipien bei ihm selber und in seinem äußeren Leben ausdrücken. Es sieht auch, welche Prinzipien er in seinem geistigen Leben vielleicht vernachlässigt oder sogar ignoriert hat. Diese kann er somit in Zukunft auch wieder mehr in sein Leben einbeziehen und erlangt dadurch meist eine innere Zufriedenheit und ein Gefühl, dass sein Leben immer mehr einen Sinn hat. Er erkennt die Intensität dieser Prinzipien in sich und in seinem äußeren Leben immer bewusster und bekommt einen immer besseren Zugang zu sich selber und zu innerem Frieden und Gelassenheit.